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innenpolitik 

Informationen des Bundesministeriums des Innern | August 2011 

Im Einsatz für 

Deutschlands 

Sicherheit 

ISSN 0179-4108 

60 Jahre Bundespolizei

2 

Impressum 

Herausgeber: 

Bundesministerium des Innern 

Alt-Moabit 101 D 

10559 Berlin 

Gesamtkoordination: 

Referat G I 6 (BMI) 

Redaktion, Gestaltung, Produktion: 

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Wassergasse 3, 10179 Berlin 

innenpolitik@media-consulta.com 

Redaktion: Petra Grampe (pg), 

Christina Kruse-Tschan (ckt); 

Mathias Bonatz (mb), Alexis Demos (ad), 

Sebastian Lambeck (sel); Maik Baumgärtner 

(freier Autor, mbg), Sandra Ketterer 

(freie Autorin, sk) 

Gestaltung: Sylvia Bahr, Claudia Steckel 

Lektorat: Silvia Vormelker, André Bunde 

Produktion: René Hanhardt 

Bildnachweis: 

BMI, Bundespolizei, Bundesregierung, Büro 

Hans-Dietrich Genscher, DBT/Renate Blanke, 

Deutsche Bahn AG, Hessisches Ministerium 

des Innern und für Sport, Motorbuch Verlag, 

Niedersächsisches Ministerium für Inneres 

und Sport, Picture-Alliance 

Druck: 

Silber Druck oHG, Niestetal 

Auflage: 

30.000 Exemplare 

Erscheinungsweise: 

bis zu 6 Ausgaben pro Jahr 

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Die innenpolitik wird kostenfrei geliefert. 

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Publikationsversand der Bundes regierung 

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Artikelnummer: 

BMI11009 

innenpolitik | august 2011 

auslandseinsätze 

Inhalt 

12 

sechzig Jahre Bundespolizei im zeitraffer 

Von der innerdeutschen grenze zum hindukusch 4 

Bundespolizei im alltag 

zu land, zu Wasser und in der luft 8 

im fokus 

Bundespolizei als ein garant für sicherheit 10 

Bundespolizisten im ausland 

Beratung, ausbildung, Überwachung 12 

polizeieinsatz in afghanistan 

gegenseitiges Vertrauen 15 

gegen die organisierte kriminalität 

fachkräfte ermitteln 16 

einsatz Bei grossVeranstaltungen 

neue gewaltqualität bei fußballspielen 17 

kurz notiert 18–19 

ausBildung Bei der gsg 9 der Bundespolizei 

spezialeinheit gsg 9 

„Bewerber brauchen eine sehr schnelle auffassungsgabe“ 20 

20

60 Jahre Bundespolizei 

Glückwünsche zum Jubiläum 

„Als der für die Konzernsicherheit zuständige Vorstand danke ich allen Führungskräften und 

Mitarbeitern für die nun über 10-jährige Erfolgsgeschichte der Ordnungspartnerschaft zwischen 

der Bundespolizei und der Deutschen Bahn AG. Im Rahmen der vertrauensvollen Zusammenarbeit 

wurde eine deutliche Erhöhung der Sicherheitsstandards für den Eisenbahnverkehr 

in Deutschland erreicht. Diese täglich gelebte Partnerschaft zwischen der Polizei des Bundes 

und unserem Unternehmen ist ein Garant für die Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter.“ 

Gerd Becht, Vorstand für Compliance, Datenschutz, Konzernsicherheit und Recht, Deutsche Bahn AG 

„60 Jahre Bundespolizei sind nicht nur Anlass zur Gratulation, sondern auch ein guter Grund, 

einmal allen Polizistinnen und Polizisten von Herzen Danke zu sagen! Für ihren ebenso wichtigen 

wie nicht selten anstrengenden und riskanten Einsatz im Dienste der Sicherheit aller Bürgerinnen 

und Bürger, aber auch dafür, dass die Bundespolizei in den letzten sechs Jahrzehnten 

alle Veränderungen inhaltlicher wie organisatorischer Art so tapfer ertragen hat.“ 

Wolfgang Bosbach, MdB, Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages 

„60 Jahre Bundespolizei – das ist eine Erfolgsgeschichte der Inneren Sicherheit in der Bundesrepublik 

Deutschland. Es ist der lange Weg vom Bundesgrenzschutz einer Polizeitruppe des 

Bundes hin zu einer Bundespolizei, die zu einem wesentlichen Faktor der Sicherheit in einem 

freiheitlichen Rechtsstaat geworden ist. Und gleichzeitig auch zum Schutze deutscher Vertretungen 

und Einrichtungen im Ausland. An diesem Jahrestag gehören meine Gedanken und 

guten Wünsche den Angehörigen der Bundespolizei und ihren Familien, die vom schweren 

Dienst mitbetroffen sind. Ein ehrendes Angedenken gehört den Angehörigen der Bundespolizei, 

die ihr Leben im Dienst lassen mussten.“ Hans-Dietrich Genscher, Bundesminister a. D. 

„Eine erfolgreiche Polizeiarbeit ist nur auf Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit 

möglich, wie sie die Bundespolizei und die hessische Polizei seit Jahren verbindet. Als hessischer 

Innenminister und Vorsitzender der IMK gratuliere ich Ihnen zu 60 Jahren Bundespolizei 

sehr herzlich und bedanke mich für die gute Zusammenarbeit.“ 

Boris Rhein, Hessischer Minister des Innern und für Sport 

„Zum 60-jährigen Jubiläum der Bundespolizei gratuliere ich ganz herzlich. Die nahezu 

40.000 Beschäftigten leisten einen enormen Beitrag für die Sicherheit in unserem Land. 

Dass wir in der Bundesrepublik trotz der Gefahrenlage durch den islamistischen Terrorismus 

sicher leben können, ist auch ein Verdienst der Bundespolizei. Besonders die erfolgreiche 

Zusammenarbeit zwischen der Bundes- und den Länderpolizeien bei Großeinsätzen 

wie dem Castor-Transport und den zahlreichen Fußballeinsätzen möchte ich nicht unerwähnt 

lassen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür besonders danken. Ich 

bin überzeugt: Die Erfolgsgeschichte der Bundespolizei wird weiter geschrieben. Zählen Sie 

dabei auf meine Unterstützung.“ Uwe Schünemann, Niedersächsischer Minister für Inneres und Sport 

august 2011 | innenpolitik 

3

SECHZIG JAHRE BUNDESPOLIZEI IM ZEITRAFFER 

Von der innerdeut schen 

Grenze zum Hindu kusch 

Sie wachen täglich über die Sicherheit an Grenzen, auf Flughäfen und auf Bahnhöfen. 

Sie fliegen unerkannt als Sky-Marshals in deutschen Flugzeugen. Sie unterstützen die 

Polizeien der Bundesländer bei Großeinsätzen und gehören bei Katastrophen zu den 

Ersten am Unglücksort. Sie sind Leistungsträger bei internationalen Polizeimissionen, 

und ihr Sondereinsatzverband GSG 9 ist weltbekannt. Seit 60 Jahren ist die Bundespolizei 

im Einsatz für Deutschland. Ein Rückblick. 

Damals und heute: Bundesgrenzschutz und Bundespolizei 

In diesem Jahr feiert die größte 

nachgeordnete Behörde des Bundesministeriums 

des Innern ihren 

60. Ge burtstag. Hinter diesen sechzig 

Jahren stehen die beruflichen 

Schicksale unzähliger Mitarbeiter, 

die als Polizisten, Verwaltungsbeamte 

und Tarifangestellte das Bild 

der Organisation bestimmen und 

sie zu dem gemacht haben, was die 

Bundes polizei heute ist: eine mo - 

derne Polizeiorganisation, die aus 

der nationalen und internatio nalen 

Sicherheits architektur nicht mehr 

wegzudenken ist. 

Zurück zum Anfang 

Als am 16. März 1951 das von Bundespräsident 

Theodor Heuss unterschriebene 

erste Bundesgrenzschutzgesetz 

verkündet wurde, 

la gen turbulente Monate hinter 

den Parlamentariern und den Vertretern 

des Bundesinnenministeriums. 

Die Sicherheitslage war angespannt 

und der Eiserne Vorhang an 

der innerdeutschen Grenze heruntergegangen. 

Die Konsequenz: Die 

Bundesrepublik benötigte eine 

eigenständige, von den Ländern 

unabhängige Polizeiorganisation 

zum Schutz ihrer Grenzen. Tausende 

melde ten sich für die neue Truppe. 

Bereits zwei Jahre später belief 

sich ihre Stärke auf 20.000 Mann. 

Auf dem Weg 

zur Bundespolizei 

Der Übergang des Bundesgrenzschutzes 

von einer spezialisierten 

Grenzpolizei zu einer multifunktionalen 

Bundespolizei vollzog sich allmählich, 

aber stetig. Nachdem 

4.000 Grenzjäger 1962 bei der großen 

Sturmflut in Norddeutschland 

Hilfe geleistet hatten, zeigte sich der 

Stellenwert des Bundesgrenzschutzes 

als Sicherheitsreserve in Notlagen 

immer deutlicher. In den Folgejahren 

griffen nahezu alle Sicherheitseinrichtungen 

der Bundesrepublik 

bei Katastrophen auf die 

Hilfe der größten Bundesexekutive 

zurück. Den Schlusspunkt setzte das 

1972 erlassene Bundesgrenzschutz- 

60 JAHRE BUNDESPOLIZEI 

gesetz. Dieses regelte neben den 

klassischen Grenzschutzkompetenzen 

die Aufgaben des Bundesgrenzschutzes 

auf hoher See, beim Schutz 

von Bundesorganen und bei der 

Unterstützung der Bundesländer. 

Nachdem die Innenminister von 

Bund und Ländern in dem 1974 verabschiedeten 

„Programm für die 

Innere Sicherheit“ die Funktion des 

Bundesgrenzschutzes als Polizeireserve 

in Ausnahmesituationen 

festgeschrieben hatten, war seine 

Wandlung von einer grenzpolizeilichen 

Sonderpolizei zu einem breit 

aufgestellten polizeilichen Dienstleister 

abgeschlossen. Sein Aufgabenbereich 

wuchs ständig: Der BGS- 

Flugdienst entwickelte einen welt- 

weit anerkannten Rettungsdienst, 

und BGS-Beamte unterstützten das 

Bundesamt für Verfassungsschutz 

im Bereich Funktechnik. Auch das 

Bundeskriminalamt und das Auswärtige 

Amt griffen zunehmend auf 

das Personal des Bundesgrenzschutzes 

zurück. Die Zahl der Unterstützungsein 

sätze in den Bundesländern 

nahm ständig zu. Bei der 

Terroristenfahndung und den großen 

Demonstrationen der Siebziger- 

und Achtzigerjahre waren die 

Bundespolizisten bundesweit Tag 

und Nacht im Einsatz. 

Weltberühmt wurde der Bundesgrenzschutz 

durch einen Einsatz 

besonderer Art: die Geiselbefreiung 

von Mogadischu durch die Grenzschutzgruppe 

(GSG) 9 am 18. Oktober 

1977. Der Deutschlandfunk meldete 

als Erster die Befreiungsaktion: 

„Die von Terroristen in einer Lufthansa-Boeing 

entführten Geiseln 

sind alle glücklich befreit worden. 

Ein Spezialkommando des Bundesgrenzschutzes 

hat um null Uhr die 

Aktion auf dem Flughafen von 

Mogadischu gestartet. Nach ersten 

Informationen sollen drei Terroristen 

getötet worden sein.“ 

Auch in anderen Bereichen leistete 

die Organisation Pionierarbeit. Lange 

vor den Diskussionen um den 

Auslandseinsatz der Bundeswehr 

4 INNENPOLITIK | AUGUST 2011 

AUGUST 2011 | INNENPOLITIK 

5

6 


war der Bundesgrenzschutz international 

tätig. Bereits 1989 leisteten 

die ersten 50 Bundespolizisten zu- 

sammen mit 600 Polizisten aus 

21 Staa ten Hilfe in Namibia. Damit 

waren die BGS-Beamten die ersten 

deutschen Uniformierten, die das 

blaue Barett der UN im Ausland trugen. 

In schneller Reihenfolge folgten 

Einsätze in Kambodscha, der 

Westsahara und auf dem Balkan. 

Zeitenwende 

Mit dem Abbau der Binnengrenzkontrollen 

im Schengenraum, der 

Teilnahme an internationalen Polizeimissionen 

und der Wiedervereinigung 

Deutschlands entstand für 

den Bundesgrenzschutz eine neue 

Situation, die ihn seitdem zwar auf 

eine Stärke von über 40.000 Mann 

anwachsen ließ, ihn aber gleichwohl 

in einem Prozess ständiger 

Umorganisation immer wieder auf 

den Prüfstand stellte. Mit der Wiedervereinigung 

übernahm der Bundesgrenzschutz 

zunächst in den 

neuen, später auch in den alten Bundesländern 

Aufgaben der Bahnpolizei 

und der Luftsicherheit. Im Gesetz 

zur Neuregelung der Vorschriften 

über den Bundesgrenzschutz von 

1994 wurden alle zwischenzeitlich 

und neu hinzugekommenen Aufgaben 

des Bundesgrenzschutzes festgeschrieben. 

Für Spezialaufgaben sind 

ChronIk 


die GSG 9 und der Bundespolizeiflugdienst 

vorgesehen. Daneben ist 

die Bundespolizei national in ein 

dichtes Netz von Sicherheitskooperationen 

mit den Länderpolizeien 

eingebunden und hat eine Ordnungspartnerschaft 

mit der Deutschen 

Bahn AG eingerichtet. International 

wirkt sie in gemeinsamen 

Zentren, in Kontakt- und Überstellungsdienststellen 

an den Binnengrenzen 

und in zahlreichen weiteren 

Projekten mit und unterhält 

weltweit ein Netz von grenzpolizeilichen 

Verbindungsbeamten. 

Da angesichts der vielfältigen Aufgaben 

nicht mehr nur von Grenzschützern 

gesprochen werden konnte, 

wurde der Bundesgrenzschutz 

2005 folgerichtig in Bundespolizei 

umbenannt. Die jüngste Aufgabenerweiterung 

er folgte durch das Ter- 

rorismusbekämpfungsgesetz von 

2002, das den Einsatz der Bundespolizei 

als Flugs icherheitsbegleiter 

(sogenannte Sky- oder Air-Marshals) 

ermöglicht, um terroristische An- 

griffe auf deutsche Flugzeuge ab- 

zuwehren. 

Die neuorganisation 

Mit der Änderung des Bundespolizeigesetzes 

und anderer Gesetze 

2008 erhielt die Bundespolizei eine 

völig neue Organisationsform. Von 


22. Juli 1951 Bundesinnenminister dr. robert lehr 

begrüßt in lübeck die ersten Bundesgrenzschützer. 

er gilt seither als „Vater des Bundesgrenzschutzes“. 

der appell endet mit dem gemeinsamen absingen der 

nationalhymne. 

nun an wird sie von einem Bundespolizeipräsidium 

als Oberbehörde 

zentral geführt. Unmittelbar dem 

Präsidium nachgeordnet sind die 

regionalen Bundespolizeidirektionen, 

die Bundespolizeidirektion 

Bereitschaftspolizei und die Bundespolizeiakademie. 

Hinzu kommen 

die GSG 9, der Bundespolizeiflugdienst, 

die evangelische und katholische 

Seelsorge in der Bundespolizei 

und drei Bundespolizeiorchester. 

Nachgeordnet, aber ausgelagert sind 

die bundespolizeilichen An teile des 

Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums 

illegale Migra tion 

(GASIM), des Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums 

(GTAZ) und 

der für die grenzüberschreitende 

Zusammenarbeit eingerichteten Ge- 

meinsamen Zentren. 

Die gesetzlichen Aufgaben der Bundespolizei 

erfüllen neun regionale 

Bundespolizeidirektionen, deren 

Zuständigkeitsbereiche sich an den 

Grenzen der jeweiligen Bundesländer 

orientieren. Der Direktion 

Bundesbereitschaftspolizei in Fuldatal 

bei Kassel unterstehen zehn 

Bundespolizei abteilungen. Damit 

stellt die Bundespolizei rund 25 Prozent 

des Potenzials der deutschen 

Bereitschaftspolizeien. 

Als zentrale Aus- und Fortbildungsstätte 

dient die Bundespolizeiaka- 

1952 schnell wird die junge polizeitruppe auf den 

prüfstand gestellt. Wegen ständiger Übergriffe von 

jenseits der innerdeutschen grenze müssen selbst 

ernte arbeiten in grenznähe durch streifen des Bundesgrenzschutzes 

(Bgs) geschützt werden.

demie in Lübeck. Ihr wurden zusätzlich 

die bisherigen dezentralen 

Aus- und Fortbildungseinrichtungen 

der Bundespolizei sowie die 

Einrichtungen zur Förderung des 

Spitzensports unterstellt und die 

Aufgabe als zentrale Einstellungsbehörde 

zugewiesen. 

Ausblick 

Veränderungen waren ein ständiger 

Wegbegleiter der Bundespolizei 

und werden es auch in Zukunft sein. 

Eine Neuorientierung ist beispielsweise 

im Bereich der Luft sicherheit 

absehbar, da die Bundespolizei 

wesentliche Sicherheitsaufgaben 

bei der Kontrolle der Luftfracht 

übernimmt. Die Bundespolizei hat 

mit ihrem neuen Namen, der Neuorganisa 

tion und den blauen Uniformen 

ihrer Beamten ein anderes 

Gesicht be kommen. Bewahrt hat sie 

die Tugenden, die den Bundesgrenzschutz 

auszeichneten: unaufdringliche 

Leist ungsbereitschaft seiner 

Mitarbeiter, Fachkompetenz, Flexibilität 

in Sonderlagen, Orientierung 

an den Grundsätzen der Führung 

durch Auftrag und Pflege eines von 

Außenstehenden immer wieder mit 

Erstaunen registrierten Zusammengehörigkeitsgefühls. 

(Autor: Bernd Walter, Präsident eines 

Grenzschutzpräsidiums a. D., Berlin) 

Bundespolizeipräsidium 

Bundespolizeidirektion 

Bundespolizeiinspektion 

Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung 

Bundespolizeiinspektion Flughafen 

Bundespolizeirevier 

Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt/Main 

Direktion Bundesbereitschaftspolizei 

Bundespolizeiakademie 

Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum 

Bundespolizeiabteilung 

GSG 9 der Bundespolizei 

Bundespolizeibereichswerkstatt 

Bundespolizei- 

Fliegergruppe 

Bundespolizei- 

Fliegerstafel 

Stützpunkt des 

Bundespolizei-Flugdienstes 

Züge der Mobilen Kontrollund 

Überwachungseinheiten 

Gemeinsames Zentrum 

24. Juli 1953 die Beamten des deutschen passkontrolldienstes 

für die Britische zone werden in den Bundesgrenzschutz 

überführt. ihre hauptaufgabe ist die 

ausübung der passnachschau. im Jahr 1961 wird der 

dienstzweig in grenzschutzeinzeldienst umbenannt. 

POTSDAM 

Tegel 

Blumberg 

Friedrichstr. 

Hbf. 

Spandau Lichtenberg 

Bhf. Zoo Ost-Bhf. 

31. Mai 1956 mit inkrafttreten des zweiten gesetzes 

über den Bundesgrenzschutz wird dieser zum aufbau 

der Bundeswehr herangezogen. rund die hälfte des 

personalbestandes wechselt die uniform. ohne dieses 

Vorgehen wäre der aufbau der Bundeswehr im vorgesehenen 

zeitrahmen nicht möglich gewesen. 

Südkreuz 

Berlin 

Schönefeld 

august 2011 | innenpolitik 7

8 


Bundespolizei im alltag 

Zu Land, zu Wasser und in der Luft 

ein staatsgast besucht Berlin, fußballfans reisen zum auswärtsspiel ihrer mannschaft, 

grenz kon trolle am flughafen – immer vor ort sind angehörige der Bundespolizei. sie sorgen 

für sicherheit von menschen und gebäuden. an flughäfen, in der luft, in zügen, auf see 

und an land übernehmen die polizeibeamten zahlreiche aufgaben. 

Die Bundespolizei trägt mit ihrer 

A rbeit zum Schut z von 4.517 K ilo - 

metern deutscher Grenze zu Land 

und zu Wasser, von 34.000 Kilometern 

Schienennetz mit etwa 

5.700 Bahn höfen und von 14 großen 

Flug häfen bei. Die Bundes polizisten 

bekämpfen insbesondere die organisierte 

Schleusungskriminalität, 

unterstützen das Auswärtige Amt 

beim Schutz deutscher diplomatischer 

und konsularischer Vertretungen 

im Ausland und helfen dem 

Bundestagspräsidenten dabei, sein 

Hausrecht wahrzunehmen. Die 

Beamten beteiligen sich außerdem 

an Polizeimissionen der Vereinten 

Nationen und der Europäischen 

Grenzschutzagentur FRONTEX. 

Bei Wind und Wetter dem nassen 

Element ausgesetzt sind die Beamten 

der Bundespolizei See. Sie patrouillieren 

täglich in Nord- und 

ChronIk 


Ostsee außerhalb des deutschen 

Küstenmeeres. Dabei haben sie große 

Strecken zu bewältigen: Etwa 

760 Kilometer sind die Seegrenzen 

Deutschlands lang. Notwendig ist 

die Überwachung, weil die Seegrenzen 

weiterhin den Status von 

Schengen-Außengrenzen haben. 

Anders als bei den Grenzen an Land 

sind hier die Kontrollen nicht weggefallen. 

Die Beamten verfolgen 

zudem Straftaten auf Schiffen, die 

unter deutscher Flagge fahren. Sie 

sind zuständig für Überfälle von 

Piraten und beraten Reeder, die 

ihre Ladung beispielsweise am 

Horn von Afrika vorbeimanövrieren 

müssen. Die Seefahrer sind aber 

nur ein kleiner Teil der rund 40.000 

Beschäftigten der Bundespolizei. 

Damit die Arbeit effektiv ist, arbeiten 

die Beamten eng mit Polizeien 

und anderen Sicherheitsbehörden 


Februar 1962 in norddeutschland wütet die größte 

flutkatastrophe seit 1824. rund 4.000 Bgs-Beamte 

bewältigen mit Bundeswehr und thW die krise. der ruf 

des Bgs als helfer in ausnahmelagen und als unverzichtbare 

sicherheitsreserve des Bundes wird gefestigt. 

von Bund, Ländern und ausländischen 

Grenzbehörden zusammen. 

Ihre Aufgaben sind im Gesetz über 

die Bundespolizei, aber auch über 

Rechtsvorschriften, etwa im Aufenthaltsgesetz, 

im Asylverfahrensgesetz 

und im Luftsicherheits gesetz, 

geregelt. 

Stichwort Luftsicherheit: 166 Millionen 

Fluggäste begannen oder beendeten 

im vergangenen Jahr nach 

Angaben des Statistischen Bundesamtes 

ihre Flugreise auf deutschen 

Flughäfen. Sie alle kennen die Mitglieder 

der Bundespolizei. Denn 

Passagiere auf dem Weg in den 

Urlaub oder zurück nach Hause treffen 

unweigerlich auf die Mitarbeiter 

der Personen- und Ge päckkontrolle. 

Die Beamten sitzen an den Scannern, 

an denen die Taschen inhalte 

in bunten Farben erscheinen. Sie 

durchsuchen auch Koffer, deren 

Die Folgejahre die sensible lage an der innerdeutschen 

grenze bestimmte bis zur deutschen einheit die 

rolle des Bgs als polizeipuffer an der trennungslinie 

zwischen den bipolaren machtblöcken. die grenzstreifen 

des Bgs waren rund um die uhr an der innerdeutschen 

grenze im einsatz.

Inhalte sich nicht eindeutig zuordnen 

lassen. Das Ziel ihrer Arbeit: 

Flugzeugentführungen und Sabotageakte 

zu verhindern. Aber ihre 

Aufgaben gehen noch weiter. Landet 

eine Maschine aus einem Staat 

außerhalb der EU kommend, kontrollieren 

die Beamten die Pässe und 

Passagiere. So müssen Drittstaatsangehörige 

bestimmte Bedingungen 

für die Einreise erfüllen. Sie 

müssen zum Beispiel nachweisen, 

dass sie für ihren Aufenthalt aufkommen 

können. Erfüllt ein Fluggast 

die einreise- und aufenthaltsrechtlichen 

Voraussetzungen nicht, 

wird er so schnell wie möglich wieder 

in sein Heimatland zurückgeschickt. 

Dafür sorgt die Bundespolizei 

nach Möglichkeit sogar 

innerhalb weniger Stunden. 

Länderübergreifende 

Zusammenarbeit 

Doch nicht nur an Flughäfen und zu 

Wasser sorgen die Beamten für den 

Schutz der Grenzen. So setzt die 

Bundespolizei an den Landesgrenzen 

seit Jahren verstärkt auf die 

Zusammenarbeit mit den zuständigen 

Behörden der Nachbarländer. 

Mit ausländischen Grenzbehörden 

organisieren sie beispielsweise 

gemeinsame Streifen und haben 

sogenannte Bürgerkontaktbeamte 

als Ansprechpartner für die Bürger 

18. August 1972 mit der Verabschiedung der neufassung 

des Bgs-gesetzes erhält dieser ein modernes 

und zukunftsweisendes polizeigesetz. neben der unterstützung 

der länder in fällen besonderer Bedeutung wird 

ihm auch der schutz von Bundesorganen übertragen. 

Beamte der Bundespolizei kontrollieren die Pässe von Reisenden an Flughäfen. 

in der Grenzregion etabliert. Ferner 

setzt die Bundespolizei im Rahmen 

ihrer sogenannten Vorverlagerungsstrategie, 

die zahlreiche Maßnahmen 

gegen illegale Migration 

in Herkunfts- und Transitstaaten 

umfasst, sehr erfolgreich Dokumenten- 

und Visumberater an deutschen 

Auslandsvertretungen ein. 

Die internationale Zusammenarbeit 

der Bundespolizisten beschränkt 


sich keineswegs auf den Grenzschutz. 

Sie sind mit ausländischen 

Polizeibeamten auf Bahnhöfen und 

in Zügen unterwegs und wehren 

Gefahren für die öffentliche Sicherheit 

im Bahnverkehr ab. So tragen 

sie dazu bei, dass verfeindete Fußballanhänger 

nicht übereinander 

herfallen, friedliche Fans und normale 

Reisende nicht von alkoholisierten 

Störenfrieden belästigt und 

keine Züge demoliert werden. (sk) 

1. September 1973 die grenzschutzgruppe (gsg) 9 

ist einsatzbereit. ihre aufstellung als sonderverband zur 

Bekämpfung schwerer gewaltkriminalität erfolgte als 

reaktion auf den terroristischen Überfall auf die israelische 

olympiamannschaft während der olym pischen 

spiele 1972 in münchen. 


9

10 


dr. hans-peter friedrich, geboren am 

10. märz 1957 in naila (land kreis hof), 

ist seit dem 3. märz 2011 Bundesminister 

des innern. der studierte 

Jurist und diplom-Ökonom begann 

1988 seine berufliche laufbahn als 

regierungsrat in der industrie abteilung 

im Bundesministerium für 

Wirtschaft in Bonn. 1991 wurde er 

mitarbeiter der cdu/csu-Bundestagsfraktion 

und 1998 selbst zum 

mitglied des deutschen Bundes tages 

gewählt. als abgeordneter gehörte 

er unter anderem der föderalismuskommission 

i und ii an. 

ChronIk 


im fokus 

Bundespolizei als ein 

Garant für Sicherheit 

Bundesinnenminister dr. hans-peter friedrich erläutert im 

interview mit „innenpolitik“ die sich wandelnden aufgaben 

der Bundespolizei – national wie international. 

innenpolitik: Die Bundespolizei 

feiert dieses Jahr Jubiläum. Ihre 

Aufgaben haben sich in den 60 Jahren 

ihres Bestehens gewandelt. Wo 

liegen heute die Schwerpunkte? 

Dr. Hans-Peter Friedrich: Die 

Schwerpunkte der Bundespolizei 

bilden heute fünf Aufgabenfelder. 

Das sind die traditionellen Aufgaben 

des ehemaligen (Bundes-) 

Grenzschutzes seit 1951, die polizeiliche 

Überwachung der Grenzen 

einschließlich der Kontrolle 

des grenzüberschreitenden Verkehrs 

– wie es damals im Gesetz 

hieß. Wir haben heute nur noch 

Schengen-Außengrenzen auf den 

Flughäfen sowie an der Nord- und 

Ostseeküste, aber auch tausende 

Kilometer an Schengen-Binnengrenzen, 

die die Bundespolizei 


1974 die innenminister von Bund und ländern verabschieden 

das „programm für die innere sicherheit der 

Bundesrepublik“ und legen die rolle des Bgs als unverzichtbare 

polizeireserve in sonderlagen fest. fortan 

unterstützen Bundespolizisten die länderpolizeien. 

über wachen muss. Später, durch 

das sogenannte Aufgabenübertragungsgesetz 

im Jahr 1992, kamen 

die Bahnpolizei und Luftsicherheit 

als bedeutende Aufgaben hinzu. 

Die Bundespolizei ist heute an 

allen Brennpunkten präsent und 

gewährleistet täglich die Sicherheit 

zigtausender Reisender wie 

auch das Funktionieren wichtiger 

Lebensnerven unserer heute so 

mobilen Gesellschaft. Im Bereich 

der Kriminalitätsbekämpfung ist 

die Bundespolizei seit vielen Jahren 

anerkannter Hauptakteur im 

Kampf gegen die organisierte 

Schleusungskriminalität und bietet 

damit Gefahrenabwehr und 

Strafverfolgung aus einer Hand. 

Der fünfte Bereich ist der Einsatz 

von Bundespolizisten im Ausland. 

18. oktober 1977 um 00.05 uhr stürmt die gsg 9 

die von terroristen entführte lufthansamaschine „landshut“ 

bei einem zwischenstopp in mogadischu. 86 passagiere 

und 3 Besatzungsmitglieder werden ohne eigene 

Verluste aus den händen der geiselnehmer befreit.

innenpolitik: Sie nennen selbst 

das Stichwort Ausland, beginnen 

wir in Europa. Wie beurteilen Sie 

angesichts der jüng sten Entwicklungen 

die Zukunft des Schengener 

Abkommens? 

Dr. Friedrich: Der Wegfall der ersten 

Grenzkontrollen in Europa ist 

gerade mal gut 25 Jahre her. Unsere 

Kinder und Enkel werden eines 

Tages gar nicht mehr wissen, was 

innereuropäische Grenzen sind. 

Die Idee eines gemeinsamen Raumes 

der Freiheit und Sicherheit ist 

Kern des europäischen Gedankens 

und darf nicht in Frage gestellt 

werden. 

innenpolitik: Aber die aktuelle 

Diskussion über innereuropäische 

Grenzkontrollen lässt gerade hieran 

Zweifel aufkommen: 

Dr. Friedrich: Das europäische 

Recht – und hierzu zählt auch das 

Schengener Abkommen – muss 

sich ständig fortentwickeln, um 

auch in Zukunft Bestand haben zu 

können. Die Möglichkeit – in be - 

stimmten Fällen Kontrollen wieder 

aufzunehmen – bestand schon 

nach bisheriger Rechtslage. Hier 

müssen an einzelnen Stellschrauben 

Veränderungen vorgenommen 

werden, damit das System 

den aktuellen Anforderungen ent- 

14. Juni 1985 mit dem schengener abkommen vereinbaren 

die regierungen von deutschland, frankreich 

und den Beneluxstaaten den schrittweisen abbau 

der kontrollen an den gemeinsamen grenzen. eine 

neue ära beginnt. 

spricht, aber der Geist von Schengen 

steht nicht zur Disposition. 

innenpolitik: Zu den sich verändernden 

Aufgaben der Bundespolizei 

gehört auch das Engagement 

im weiteren Ausland. Wie 

wird sich dieses in den nächsten 

Jahren entwickeln? 

Dr. Friedrich: Es wird sicher noch 

wichtiger werden. Gemeinsam mit 

den Länderpolizeien leistet die 

Bundespolizei hier einen bedeutenden 

und unverzichtbaren deutschen 

Beitrag zum Wiederaufbau 

im Rahmen des internationalen 

zivilen Krisenmanagements. Hier 

gilt das Motto: Wenn wir die Probleme 

nicht an der Wurzel packen 

und wenn wir nicht dabei helfen, 

die Probleme an ihrem Entstehungsort 

zu lösen, dann kommen 

die Probleme zu uns. 

innenpolitik: Die Bundespolizei 

hat in den zurückliegenden Jahren 

jährlich rund 500 Polizeimeisteranwärter 

und 250 Polizeikommissaranwärter 

eingestellt. Wie 

ist die Bewerberlage? 

Dr. Friedrich: Die Bewerberlage 

ist sehr gut. Die Bundespolizei ist 

ein attraktiver Arbeitgeber und im 

Moment finden wir ausreichend 

gut qualifizierte Bewerberinnen 


und Bewerber. Ich verkenne aber 

nicht, dass sich das ändern kann. 

Die Wirtschaft boomt, in einigen 

Regionen Deutschlands besteht 

schon heute ein Fachkräftemangel. 

Die Bundespolizei konkurriert um 

die besten Köpfe mit vielen anderen. 

Hier müssen wir Schritt halten. 

Diese Herausforderung können wir 

nicht allein mit besserer Bezahlung 

bestehen, da hat die Wirtschaft 

die Nase vorn. Ich denke 

aber auch nicht, dass jemand 

allein wegen des Geldes Polizist 

wird. Sicherlich brauchen wir dauerhaft 

eine gute Bezahlung, wir 

müssen aber vor allem deutlich 

machen, welche vielfältigen Angebote 

die Bundespolizei macht. 

Wenn Sie heute als Anwärterin 

oder Anwärter eingestellt sind, 

steht Ihnen das ganze Spektrum 

der möglichen Aufgaben offen. 

Und das sind neben den klassischen 

Säulen, die ich bereits 

genannt habe, auch viele andere 

spannende Aufgaben. Wo sonst 

haben Sie die Möglichkeit, bei 

einer Polizei Hubschrauber zu fliegen 

oder zur See zu fahren? Oder 

sich für die GSG 9 zu qualifizieren 

oder das Ausland kennen zu lernen? 

Wenn wir diese Stärken betonen, 

ist mir um den Nachwuchs 

nicht bange. (BMI) 

1. oktober 1987 eine Bastion fällt. unter großem 

medieninteresse werden die ersten 32 frauen in den 

polizeivollzugsdienst des Bundesgrenzschutzes eingestellt. 

innerhalb von drei monaten gehen 1.000 an- 

fragen und 330 Bewerbungen ein. 


11

12 


Bundespolizisten im ausland 

Beratung, Ausbildung, 

Überwachung 

seit über 20 Jahren beteiligt sich die Bundespolizei weltweit an polizeimissionen im rahmen 

des zivilen krisenmanagements. neben den mandatierten friedensmissionen gehören auch 

bilaterale polizeiprojekte, die Wahrung grenzpolizeilicher interessen sowie der schutz der 

deutschen auslandsvertretungen und deren mitarbeiter zu ihrem arbeitsfeld. 

Der derzeit wichtigste Auslandseinsatz 

der deutschen Polizei, an 

der sich auch die Bundespolizei 

beteiligt, findet seit 2002 in Afghanistan 

statt. Seither wurden über 

ChronIk 


42.000 afghanische Polizeibeamte 

durch deutsche Poli zisten aus- und 

fortgebildet. Damit trägt Deutschland 

wesentlich dazu bei, die Sicherheitsarchitektur 

Afghanistans aus- 


14. April 1989 nach Billigung durch das kabinett 

werden auf ersuchen des un-generalsekretärs 50 Bgs- 

Beamte zu einer un-mission in namibia entsandt. in 

schneller reihenfolge schließen sich einsätze in kambodscha, 

Jugoslawien und der Westsahara an. 

zubauen und die örtliche Polizei für 

ihre Aufgaben zu qualifizieren. 

Längst gehört die Teilnahme an 

friedenssichernden Missionen so- 

3. oktober 1990 in der nacht zum 3. oktober wird 

die deutsche einheit Wirklichkeit. rund 6.000 angehörige 

des grenzschutzes der ddr werden gemäß einer sondervorschrift 

des einigungsvertrages in den Bgs übernommen. 

dieser ist nun auch in den neuen Bundesländern und 

in Berlin zuständig.

Bild links: Deutsche Polizeibeamte trainieren mit afghanischen Polizisten 

Kontroll- und Festnahmetechniken. 

wie die Mitwirkung an polizeilichen 

Auslandseinsätzen zum Alltag. 

Mehrere hundert Beamte sind 

auf Ersuchen der Vereinten Nationen, 

der Organisation für Sicherheit 

und Zusammenarbeit in Europa, 

der EU oder der Westeuropäischen 

Union im Ausland tätig. 

Bundespolizei als 

Botschafter Deutschlands 

Als der Bundesinnenminister im 

Januar Polizeibeamte für ihre Arbeit 

im Ausland auszeichnete, unterstrich 

er: „Die große Anzahl von 

Einsätzen zeigt, was für ein hohes 

An sehen deutsche Polizisten im 

Ausland und bei den Mandatsträgern 

genießen. Das liegt sowohl an 

der Einsatzbereitschaft und am 

Know-how der Beamten als auch an 

ihrer hervor ragenden interkulturellen 

Kompetenz, die die Grundlage 

für den Erfolg internationaler Missionen 

sind. Damit ist jede beziehungsweise 

jeder der im Ausland eingesetzten 

Polizistinnen und Polizisten 

ein angesehener Botschafter der 

Bundesrepublik Deutschland.“ 

Mandatierte Mission 

Erstmalig beschloss das Bundeskabinett 

1989 die Entsendung von 

50 Polizeivollzugsbeamten nach 

Namibia – da hieß die Bundespolizei 

23. Januar 1992 mit dem aufgabenübertragungsgesetz 

erhält der Bgs zuständigkeiten für die luftsicherheit 

und die Bahnpolizei. in den neuen Bundesländern 

nahm er diese aufgaben ohnehin bereits seit 

der Wiedervereinigung wahr. 

noch Bundesgrenzschutz. Damals 

beteiligten sich die deutschen Polizisten 

an der „United Nations Transition 

Assistance Group“ (UNTAG), 

welche die Unabhängigkeit Namibias 

und die ersten freien Wahlen 

nach 100-jähriger Fremdbestimmung 

und einem Jahrzehnte dauernden 

Guerillakrieg sicherstellen 

sollte. Neben der Überwachung der 

Arbeit der namibischen Polizei beobachteten 

die deutschen Beamten 

auch die Wahlvorbereitungen. Keiner 

konnte zu diesem Zeitpunkt 

ahnen, dass die internationalen Aufgaben 

der Bundespolizei einmal zu 

einer tragenden Säule ihrer Arbeit 

werden würden. 

Da der Bund die stetig steigenden 

internationalen Herausforderungen 

nicht allein bewältigen konnte, 

beteiligen sich seit 1994 auch die 

Länder an den mandatierten Polizeimissionen. 

Die Auslandseinsätze 

deutscher Polizeibeamter werden 

dabei durch die Bund-Länder-Arbeitsgruppe 

Internationale Polizeimissionen 

(AG IPM) vorbereitet und 

koordiniert. Die Aufgaben der deutschen 

Polizisten im Ausland sind 

dabei ebenso vielfältig und komplex 

wie die Regionen, in denen die 

Beamten eingesetzt werden. 

Heute beteiligt sich Deutschland 

an zahlreichen mandatierten Mis- 


sionen der Vereinten Nationen 

und der Europäischen Union. So 

sind deutsche Beamte im Kosovo, 

in Bosnien-Herzegowina, in Georgien, 

in Liberia, im Sudan und Südsudan, 

in Moldau und der Ukraine 

sowie in Afghanistan und in Palästina 

eingesetzt. 

Wahrung grenzpolizeilicher 

Interessen 

Mit dem Wegfall der Grenzkontrollen 

zu den deutschen Nachbarstaaten, 

aber auch vor dem Hintergrund 

einer immer engeren und intensiveren 

europäischen Zusammenarbeit 

war es entscheidend, dass Deutschland 

seine grenzpolizeilichen Interessen 

bereits im Vorfeld wahrnimmt 

und sich auch an Einsätzen auf europäischer 

Ebene beteiligt. So kann 

der Schleusungskriminalität, den 

unerlaubten Einreisen oder dem 

Erschleichen von Visa bereits vor 

der Ein reise nach Deutschland 

begegnet wer den. Hierbei spielen 

Grenzpolizeiliche Verbindungsbeamte 

und Dokumentenberater 

der Bundes polizei sowie Grenzpolizeiliche 

Unterstützungskräfte, 

die auch die Europäische Grenzschutzagentur 

FRONTEX unterstützen, 

eine entscheidende Rolle. 

Zur Wahrung dieser Interessen 

setzt Deutschland derzeit über 

1. november 1994 die neufassung des Bgs-gesetzes 

tritt in kraft. sie fasst alle grundlegenden Veränderungen 

seit inkrafttreten des Vorgängergesetzes zusammen. 

alle aufgaben werden künftig integriert in den Bundespolizeipräsidien 

als mittelbehörden wahrgenommen. 


13

14 


70 Bundespolizisten in mehr als 

40 Ländern ein – so unter anderem 

auch in Indien, Russland, China, 

der Türkei und Pakistan. 

Schutz von Botschaften 

und konsulaten 

Zudem unterstützt die Bundespolizei 

das Auswärtige Amt beim Schutz 

von über 40 deutschen Auslandsvertretungen 

durch den sogenannten 

Hausordnungs- und Objektschutzdienst 

sowie durch die Entsendung 

von Sicherheitsbeamten. 

Die Beamten kontrollieren nicht nur 

die Botschaftsbesucher, sondern sind 

auch für den Schutz der Gebäude 

und der Beschäftigten sowie für die 

Beratung in Sicherheitsfragen des 

Sicherheitsbeauftragten und des 

Botschafters der jeweiligen Vertretung 

zuständig. Sie sind zum Beispiel 

in den USA, in Brasilien, Kolumbien 

und Indonesien im Einsatz. 

In Gebieten mit einer besonderen 

Gefährdungslage, wie beispielsweise 

im Irak und in Afghanistan, kommen 

speziell ausgebildete Kräfte 

der Bundespolizei zum Einsatz. Das 

Auswahlverfahren dafür ist streng. 

So müssen die Bundespolizisten, die 

sich bewerben, einschließlich des 

Vorbereitungsdienstes über mindestens 

acht Jahre Diensterfahrung 

ChronIk 


Erster Auslandseinsatz in Namibia: Bundesgrenzschutzbeamte werden in Windhuk begrüßt. 

verfügen. Auch überdurchschnittliche 

Kommunikationsfähigkeiten 

und Fremdsprachenkenntnisse sind 

notwendig. 

„In den krisenregionen 

der Welt helfen“ 

Durch ihre Arbeit rund um den Globus 

leisten besonders die Bundespolizei, 

aber auch die Kolleginnen 

und Kollegen aus den Ländern ei - 

nen wichtigen Beitrag zum Aufbau 

rechtsstaatlicher Strukturen 

sowie für Stabilität und Sicherheit. 

Durch die oftmals instabile Sicherheitslage 

sind sie enormen psychischen 

Belastungen sowie einer 

besonderen Gefährdung ausgesetzt. 

Die Bedeutung der wichtigen Ar- 

beit der Beamtinnen und Beamten 


26. März 1995 die bereits im schengener abkommen 

vorgesehene reisefreiheit tritt in sieben eu-staaten 

in kraft. die im schengener durchführungsübereinkommen 

festgelegten ausgleichsmaßnahmen verlangen vom 

Bgs einen verstärkten einsatz an den außengrenzen. 

unterstrich Bundespolizeipräsident 

Matthias Seeger: „Die Betroffenen 

sind oft in Krisenregionen eingesetzt 

und müssen im besonderen 

Maße stressstabil sein. Sie müssen 

Opferbereitschaft zeigen, Mut, Verantwortungsbewusstsein 

und ein 

sehr großes Engagement. Täglich 

werden die Kollegen mit den 

schwierigsten Situationen konfrontiert. 

Ethnische Unterschiede, 

Streitigkeiten zwischen Clans, 

anhaltende Gewalt und immer 

wieder ausbrechende Krisen sowie 

hohe Kriminalität fordern unsere 

Polizisten. Die Motivation unserer 

Kollegen dabei ist, dem Land bei 

der Entwicklung beispielsweise 

einer gut ausgebildeten Polizei 

zu helfen und damit im weitesten 

Sinn auch unser Heimatland zu 

stärken.“ (mbg) 

25. August 1998 in das Bgs-gesetz wird eine Bestimmung 

eingeführt, die den Bgs berechtigt, lageab hängige 

kontrollen (die sogenannte schleierfahndung) durchzuführen. 

diese besondere form der verdachts losen 

kontrolle war die konsequenz aus der ständigen 

zu nahme der grenzüberschreitenden kriminalität.

polizeieinsatz in afghanistan 

Gegenseitiges Vertrauen 

mit über 200 polizisten aus Bund und ländern ist deutschland derzeit 

in afghanistan im einsatz und unterstützt den Wiederaufbau der 

afghanischen polizei. staatssekretär klaus-dieter fritsche berichtet. 

innenpolitik: Seit 2002 engagieren sich deutsche 

Polizisten in Afghanistan. Mit Erfolg? 

Klaus-Dieter Fritsche: Ziel unseres Engagements ist 

der Aufbau einer zivilen und fachlich breit aufgestellten 

Polizei, die die öffentliche Sicherheit und Ordnung 

für die afghanische Bevölkerung hinreichend gewährleisten 

kann. Dafür wurden allein durch Deutschland 

bis heute rund 42.000 afghanische Polizisten geschult. 

Die Aus- und Fortbildung der afghanischen Polizei ist 

ein Schlüsselelement für die geplante „Übergabe in 

Verantwortung“. Deutschland wird durch die Erweiterung 

der vier bereits bestehenden Polizeitrainingszentren 

einen weiteren wichtigen Beitrag leisten. 

innenpolitik: Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen 

Afghanistan und Deutschland? 

Fritsche: Die Zusammenarbeit ist geprägt durch 

ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis und durch 

ein sehr partnerschaftliches Miteinander. Unsere 

afghanischen Partner schätzen die deutsche Unterstützung 

sehr. 

innenpolitik: Wie wirkt sich die Sicherheitslage im 

Land auf die Arbeit aus? 

27. november 2000 der Bundesinnenminister und 

die deutsche Bahn ag unterzeichnen eine ordnungspartnerschaft 

zur intensivierung der sicherheitsstandards. 

der Vereinbarung folgen sicherheitsvereinbarungen 

mit den Bundesländern und auf kommunaler ebene. 


Fritsche: Die Sicherheitslage ist und bleibt das entscheidende 

Kriterium für die Entsendung deutscher 

Polizisten nach Afghanistan. Diese erfordert 

eine gewissenhafte und umfangreiche Vorbereitung 

der Beamten sowie ein verantwortliches und 

umsichtiges Handeln vor Ort. Da die Aus- und Fortbildung 

der afghanischen Polizisten überwiegend 

in den deutschen Polizeitrainingszentren stattfindet, 

kann diese Aufgabe unbeeinträchtigt verfolgt 

werden. 

innenpolitik: Mit welchen Erfahrungen kommen 

die deutschen Ausbilder zurück? 

Fritsche: Auch bei meinem jüngsten Besuch Ende 

Juni habe ich in zahlreichen Gesprächen mit in 

Afghanistan eingesetzten deutschen Polizisten 

erfahren, dass ein solcher Einsatz sowohl in 

persön licher als auch dienstlicher Hinsicht eine 

besondere Erfahrung ist: Die Zusammenarbeit 

mit den afghanischen Polizeikollegen, eingebettet 

in ein multi nationales Umfeld, sowie die 

persön lichen Her ausforderungen prägen die dort 

ein gesetzten Polizisten nachhaltig – Teamgeist 

und die interkulturelle Kompetenz werden besonders 

gestärkt. 

1. Mai 2005 in Warschau wird die europäische grenzschutzagentur 

fronteX eingerichtet. sie koordiniert 

den einsatz der europäischen grenzpolizeien. die 

Bundespolizei stellt hierfür führungspersonal, einsatzkräfte 

für gemeinsame außengrenzeneinsätze und 

grenzpolizeiliche unterstützungsbeamte. 


15

16 


gegen die organisierte kriminalität 

Fachkräfte ermitteln 

täglich fahnden Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei nach Beweisen gegen organisierte 

Banden. dabei kooperieren sie eng mit partnern auf nationaler und internationaler ebene. 

„Bundespolizei zerschlägt Schleuserbande“ 

– hinter dieser und ähnlichen 

Schlagzeilen steht die oft 

monatelange und gefähr liche Ar - 

beit der Kriminalisten der Bundespolizei. 

Die mehr als 3.000 Beamten 

sind besonders spezialisierte 

Fachkräfte, unter ihnen Fahnder, 

Ermittler, Kriminaltechniker und 

Observationsexperten. War es früher 

die „Grüne Grenze“, über die 

Schleuser ihre Opfer nach Deutschland 

brachten, nutzen sie heute den 

direk ten Weg über Fernstraßen 

ChronIk 


oder Bahn- und Flugrouten. Ge- 

fälschte Papiere, ein Netz von 

Schein firmen, über die gewerbliche 

Beweggründe vorgetäuscht 

und damit Aufenthaltstitel erschlichen 

werden, sowie konspirative 

Kommunikation in der „digitalen 

Unterwelt“ des Internets erschweren 

zusätzlich die Polizeiarbeit. 

kriminelle netzwerke 

Zudem sind viele der Schleusernetz 

werke in den grenzüberschrei- 


21. Juni 2005 die ursprüngliche Bezeichnung „Bundesgrenzschutz“ 

stand zwar für Qualität, wurde aber 

der neuen aufgabenvielfalt nicht mehr gerecht. der 

Bgs wird in Bundespolizei umbenannt. 

tenden Menschen-, Waffen- und Drogenhandel 

verwickelt, gegen den 

die Bundespolizei mit nationalen 

und internationalen Kooperationspartnern 

vorgeht. Diese Zusammenarbeit 

ist unverzichtbar, um die 

immer professioneller organisierte 

K r i m i na l it ät z u bekä mpfen. Wie 

erfolgreich sie ist, zeigte sich bei 

Einsätzen wie in diesem Früh jahr. 

Mehr als 250 Polizisten durchsuchten 

Wohnungen, beschlagn ahmten 

Unterlagen und vollstreckten Haftbefehle 

gegen eine internationale 

vietnamesische Schleuserorganisation. 

Zeitgleich wurden Einsätze in 

Frankreich, Großbritannien, Tschechien 

und Ungarn gegen die Gruppe 

durchgeführt. 

Die Bundespolizei setzt einen 

Schwerpunkt auf die Bekämpfung 

der Schleusungskriminalität als 

ein Schlüsselhandlungsfeld der 

organisierten Kriminalität sowie 

die aktive Kontrolle ihrer Folge- 

und Begleitkriminalität. (mbg) 

12. Februar 2007 der allgemeine rat der eu trifft die 

grundsatzentscheidung für die europäische polizeimission 

„eupol afghanistan“. sie soll vor ort den aufbau 

einer rechtsstaatlichen polizei fördern. deutschland 

stellt von anbeginn das stärkste kontingent, dessen 

angehörige größtenteils Bundespolizisten sind.

einsatz Bei grossVeranstaltungen 

Neue Gewaltqualität 

bei Fußballspielen 

ausschreitungen eindämmen, friedliche fans schützen – 

Bundesl igasaison heißt einsatzsaison für polizisten wie claudia B., 

die für die sicherheit in Bahnhöfen und zügen zuständig ist. 

Der 28. Mai 2011 – es ist der letzte Tag 

der Saison in der Fußball-Regionalliga. 

Die zweite Mannschaft von 

Energie Cottbus hat 3:2 gegen den 

VfB Lübeck gewonnen. In Schwerin- 

Süd passiert es: Mit Steinen, Feuerwerkskörpern 

und Nothämmern 

greifen maskierte Gewalttäter den 

Regionalexpress der Cottbusser Fans 

an. Verletzt wird keiner, allerdings 

zerstören die Angreifer 17 Scheiben. 

Hooligans aus dem Umfeld des 

Zweitligisten Hansa Rostock, vermutet 

die Bundespolizei. 

Der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, 

Matthias Seeger, warnt vor 

einer neuen Qualität der Gewalt bei 

Fußballspielen – insbesondere auf 

Reisewegen. Auch weil es nicht der 

einzige Vorfall an diesem Wochenende 

war: In Köln-Mühlheim hatten 

sich Kölner Hooligans mit Anhängern 

des Vereins Preußen Münster 

zu einer Prügelei in einem Regionalzug 

verabredet. 

Problemfaktor: Alkohol 

26. Februar 2008 die neue organisationsstruktur 

der Bundespolizei tritt in kraft. die Bundespolizei wird zur 

Bundesoberbehörde. Wesentliche gründe für die neuorganisation 

waren der Wegfall der Binnengrenzkontrollen 

und der erhöhte personalbedarf für neue aufgaben. 

Um Ausschreitungen wie diese zu 

verhindern oder zu schlichten, sind 

Claudia B. und ihre Kollegen da. 

Die 22-jährige Bundespolizistin aus 

St. Augustin bei Bonn ist bei Großveranstaltungen 

für die Sicherheit 

in Zügen und Bahnhöfen zuständig. 

Für B. bedeutet das: Arbeit an Samstagen 

und Sonntagen. „In der Fußballsaison 

mindestens einmal pro 

Wochenende“ begleite sie Fußballfans 

in Zügen, schätzt sie. Außerdem 

sind sie und ihre Kollegen etwa bei 

Castortransporten dabei oder beim 

Rosenmontags umzug in Köln. 


„Wenn es gut läuft, erfahren wir 

Mitt woch, was wir Samstag ma- 

chen“, erzählt B. Die jeweilige regi onale 

Bundespolizeidirektion stellt 

eine Anfrage an die Direktion 

Bundes bereitschaftspolizei. Diese 

wählt die Abteilung aus, die den 

kürzesten Weg hat. Die Anzahl der 

eingesetzten Beamten hängt von 

der Größe der Veranstaltung ab. 

„Bei einer Zugbegleitung sind wir 

etwa 40 Kollegen“, schätzt B. 

„Beim Fußball gibt es oft das Problem 

des übermäßigen Alkohol konsums.“ 

Verstopfte Toiletten sind noch 

das harmloseste Problem. Natürlich 

ist nicht jeder Fan aggressiv oder 

ein Gewalttäter. „Die Masse der Fans 

ist friedlich und besteht aus dem 

‚Vater mit seinem Sohn‘“, weiß B. Die 

gilt es zu schützen. (sk) 

15. März 2011 Bundeskanzlerin dr. angela merkel 

dankt bei einem festakt in Berlin der Bundespolizei 

für ihre beispielhafte arbeit. Vor sechzig Jahren, am 

16. märz 1951, war das erste Bundesgrenzschutzgesetz 

verkündet worden. 


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Sebastian Brendel (links) gewinnt zwei Goldmedaillen bei der 

Kanu-Weltmeisterschaft 2011. 

Mit Sportförderung 

aufs Treppchen 

Zeit ist Gold wert! Das weiß auch die Bundespolizei. 

Aus diesem Grund bietet sie jungen hochtalentierten 

Sportlerinnen und Sportlern die Chance, Beruf und 

Sport zu vereinen: Stichwort „duale Karriere“. Dabei 

werden die Zeiträume der polizeifachlichen Ausbildung 

mit dem erforderlichen sportlichen Training 

und der Wettkampfsaison abgestimmt. Der oder dem 

Auszubildenden wird so eine dauerhafte berufliche 

Perspektive geboten, gleichzeitig kann sie oder er 

professionell trainieren. 

Voraussetzung der vom Bundesinnenministerium 

unterstützten Sportförderung bei der Bundespolizei 

ist die allgemeine Eignung für den Polizeivollzugsdienst. 

Zudem müssen die Anwärter eine von der 

Bundespolizei geförderte Sportart als Leistungssport 

betreiben und perspektivisch Spitzenleistungen 

auf Weltniveau erreichen. Dazu stellt die Bundespolizei 

zurzeit 160 Förderplätze zur Verfügung. 

Zu den geförderten Athletinnen und Athleten zählen 

unter anderem die Snowboarderin Amelie Kober, 

der Kanut Sebastian Brendel, der Rennrodler Felix 

Loch, die Leichtathletin Betty Heidler und die Judoka 

Annika Heise. 

Es ist vor dem Hintergrund der im kommenden Jahr 

stattfindenden Olympischen Sommerspiele in London 

ein durchaus beruhigendes Gefühl, dass neben elf 

Wintersportarten auch die sieben Sommer- oder 

Ganzjahressportarten Leichtathletik, Radsport, 

Judo, Rudern, Kanu, Schießen und Schwimmen 

zum Förderkatalog der Bundespolizei gehören. (ad) 


Bundespolizei sucht 

Nachwuchs 

Die zunehmend multikulturell ausgerichtete Gesellschaft 

sowie der demografische Wandel fordern mehr 

denn je interkulturelle Kompetenzen – auch von Polizisten. 

Mit einem Pilotprojekt wirbt die Bundespolizei 

gezielt um Nachwuchskräfte mit Migrationshintergrund. 

„In Deutschland, wo viele unterschiedliche 

Kulturen aufeinander treffen, stellen Jugendliche aus 

Einwandererfamilien eine Bereicherung dar, um kulturelle 

Kommunikationsbarrieren leichter zu überwinden 

und Missverständnisse zu vermeiden“, so Kevin 

Baum, Polizeihauptmeister bei der Bundespolizeidirektion 

Flughafen Frankfurt/Main und Begleiter des Pilotprojekts. 

Das Ziel: Mithilfe von sozialen Netzwerken, 

Radiowerbekampagnen und Videos sollen Jugendliche 

über Ausbildungsvoraussetzungen und -inhalte bei der 

Bundespolizei informiert werden. 

„Das Kernproblem ist, dass viele Jugendliche unser Ausbildungsangebot 

nicht kennen“, erklärt Baum. Dabei 

ist eine Berufsausbildung bei der Bundespolizei auch 

ohne deutsche Staatsbürgerschaft möglich, eine EU- 

Staatsangehörigkeit reicht aus. Interessierte Jugendliche 

erhalten bisher in Schularbeitsgruppen und 

Sportstunden zur Gefahren- und Konfliktbewältigung 

sowie bei Berufspraktika und Berufsorientierungstagen 

Einblick in die Arbeit der Bundespolizei an Bahnhöfen, 

Flughäfen oder in Grenzgebieten. 

Noch beschränkt sich das im April 2010 gestartete und 

vom Bundesministerium des Innern unterstützte Projekt 

auf die Rhein-Main-Region. Stuttgart, München 

und Berlin sollen gegebenenfalls folgen. Eine Evaluation 

im Jahr 2012 soll erste Ergebnisse des Pilotprojekts 

aufzeigen. (mb)


Tag der offenen Tür in der Bundespolizeiakademie 

Am 28. Mai öffnete die Bundespolizeiakademie in 

Lübeck für alle Interessierten ihre Türen. Die punktgenaue 

Landung der Fallschirmspringer der GSG 9 

war nur eins der Highlights des abwechslungsreichen 

Programms für die zahlreichen Besucher. 

Dr. Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär 

beim Bundesminister des Innern, sagte in seiner 

Festansprache: „Die Geschichte des Bundesgrenzschutzes 

ist eine Erfolgsgeschichte, die den Grenzschutz 

und seine Männer und Frauen […] immer wieder 

vor neue Herausforderungen gestellt hat. 

Bundesgrenzschutz und Bundespolizei stehen für 

die Bewahrung unserer Sicherheit und unserer Freiheit.“ 

Er wies auf die teilweise einschneidenden Veränderungen 

hin, die die Strukturreform für manchen 

Beamten mit sich gebracht hat, und auf die 

großen Belastungen, die einige Einsätze den Beamten 

abverlangen. Schröder freute sich über den großen 

Besucherandrang und besuchte bei seinem 

Rundgang die Experten. 

Von der Leistungsfähigkeit konnten sich die großen 

und kleinen Besucher dann auch im Einzelnen 

überzeugen. Verschiedene Vorführungen aus dem 

polizeilichen Training, eindrucksvolle Vorführungen 

der Diensthundestaffel und der Reiterstaffel, 

Interviews mit den Goldmedaillengewinnern aus 

Buchtipp 

Seltene Einblicke 

Die Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei gilt als eine der besten Elitetruppen 

weltweit. Seit ihrer Gründung 1972 bestritt die Einheit zahlreiche 

Einsätze im In- und Ausland. Lange Zeit blieb der Öffentlichkeit ein 

Einblick in die Spezialeinheit verwehrt. Die Dokumentation „GSG 9: 

Innenansichten eines Spezialverbandes des Bundesgrenzschutzes“ von 

Kerstin Froese und Reinhard Scholzen schildert erstmals ausführlich die 

Aufgaben und die Struktur der GSG 9. 

In detailreichen Beschreibungen und mit zum Teil unveröffentlichtem 

Bildmaterial informiert das Buch über die Ausrüstung und Bewaffnung 

der Elitegruppe. Dabei geben die Autoren einen Einblick in die vielfältige 

Ausbildung und den täglichen Dienst in der Spezialeinheit. 

Kerstin Froese, Reinhard Scholzen: GSG 9: Innenansichten eines 

Spezialverbandes des Bundesgrenzschutzes; Motorbuch Verlag 2007; 

176 Seiten; ISBN: 3613027356 

dem Spitzensportbereich der Bundespolizei, Tatortarbeit, 

die Dienstkrafträder und vieles mehr konnten 

sich die interessierten Bürger anschauen. 

Am Nachmittag eröffnete Dr. Schröder dann feierlich 

das Bundespolizeimuseum, das unter dem Titel 

„Die Bundespolizei und die ehemalige Innerdeutsche 

Grenze“ mit vielen historischen Exponaten 

durch die Geschichte des Bundesgrenzschutzes und 

der Bundespolizei führt. Ein Besuch lohnt sich! (BMI) 

Dr. Ole Schröder (Mitte) informiert sich in Lübeck über die Arbeitsweise 

und Ausstattung der Bundespolizei. 


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ausBildung Bei der gsg 9 

der Bundespolizei 


Bundesministerium des Innern, Publikationsversand der Bundesregierung, 

Postfach 48 10 09, 18132 Rostock, Postvertriebsstück DPAG, Entgelt bezahlt, B8258 

„Bewerber brauchen eine sehr 

schnelle Auffassungsgabe“ 

geschicklichkeit, fitness, präzision und köpfchen müssen diejenigen mitbringen, die zur 

gsg 9 wollen. rund 100 polizeibeamte stellen sich jedes Jahr dem harten auswahlverfahren 

der spezialeinheit der Bundespolizei. ein ausbilder berichtet. 

Alexander Z. hatte erst gezögert, 

sich zu bewerben: „Die GSG 9 ist eine 

Herausforderung, aber auch eine 

Hürde.“ 1997 hat er es gewagt. Ein 

halbes Jahr später fing er mit der 

etwa zehnmonatigen Ausbildung 

an. Heute ist Alexander Z. Ausbilder 

für weiteren GSG-9-Nachwuchs. Den 

Schritt zur Elite hat er nie bereut. 

„Ich wollte etwas Besonderes ma - 

chen“, beschreibt er seine Motivation. 

Eine Herausforderung ist die 

Arbeit in der Tat. Gegründet nach 

dem Attentat palästinensischer 

Ex tre misten auf die israelische 

Olympia mannschaft in München 

1972, ist die GSG 9 dazu vorgesehen, 

Terroristen zu bekämpfen. 

Es gibt drei Einsatzeinheiten, jede 

mit zusätzlicher Spezialisierung: 

Präzisionsschützen, Taucher und 

Fallschirmspringer. Entscheidungen 

über Einsätze trifft das Bundesinnenministerium. 

Wer in die Spezialeinheit aufgenommen 

werden möchte, muss 

zunächst eine Polizeiausbildung 

absolvieren. Danach können sich 

Interessierte für die GSG-9-Ausbildung 

bewerben. Etwa 100 Beamte 

versuchen es pro Jahr, rund 20 werden 

genommen, nur 8 halten im 

Schnitt bis zum Ende durch. Woran 

das liegt, zeigt sich schon bei der 

Aufnahmeprüfung. „Beispielsweise 

absolvieren wir einen Belastungslauf 

und lassen die Teilnehmer 

da nach Konzentrationsauf gaben 

lösen“, er klärt Z. „Bewerber brauchen 

eine sehr schnelle Auffassungsgabe, 

ein gutes räum liches 

Vorstellungsvermögen. Man darf 

nicht zögerlich sein“, be schreibt er 

einige der Anforderungen. Teamfähigkeit 

sei besonders wichtig. 

Ein Muss: Teamfähigkeit 

Die Ausbildung teilt sich in eine 

Basis- und eine Spezialausbildung 

von jeweils viereinhalb Monaten. 

Zunächst werden Grundtaktiken 

vermittelt, beispielsweise das Eindringen 

in Wohnungen. Die Auszu- 

bildenden trainieren Schießen, Klettern 

und allgemeine Fitness. Danach 

werden mögliche Einsatzbereiche, 

darunter Geiselnamen in Gebäuden, 

auf Schiffen oder in Flugzeugen, 

gelehrt. 

„Die Ausbildung endet eigentlich 

nie“, sagt Z. Sind die Beamten nicht 

im Einsatz, trainieren sie. Schießen, 

Festnahmen und vor allem Taktik – 

„das sind so komplexe Bereiche, die 

müssen ständig trainiert werden, 

damit man im Einsatz den Kopf für 

die eigentliche Aufgabe frei hat.“ 

Für ihn hat sich die Ausbildung 

gelohnt: „Die Arbeit ist spannend 

und die Kameradschaft unter den 

Kollegen groß.“ (sk) 

Zwei Sicherungsschützen der GSG 9 trainieren für den Ernstfall einen Hubschraubereinsatz.

innenpolitik – Informationen des Bundesministeriums des Innern ...

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